Warum haben meistens gerade Menschen die Freunde brauchen keine?
Frage von Divers | 29.03.2021 um 20:28
Mir ist schon oft an mir selber aufgefallen, dass es scheinbar sehr oft passiert, dass gerade die Menschen die Freunde brauchen, solche nicht haben.
Aus meinem Umfeld ist mir bekannt, dass meistens solche Freunde haben, die eigentlich auch ganz gut alleine klar kommen würden. Die sehen optisch auch gesünder, sportlicher, sonnengebräunter aus - typische Strahlemänner und Strahlefrauen die sich ihrem Geschlechstteil gemäß kleiden und nach ihren Geschlechtsrollen handeln. Und ökonomisch stehen die entweder im Mittelfeld oder sind obere Unterschicht.
Es gibt dann auch noch diejenigen die trotz "Defizite" (Ich nennen das auch "Abstoßungseigenschaften") wie Arbeitslosigkeit oder anderer Sexualität, alternativen Kleidungsstil usw. Freunde finden konnten, mich interessieren aber mehr solche wie oben erwähnt, die scheinbar ohne jeden Makel sind oder über jeden Makel erhaben (die können es sich aus irgendwelche Gründen leisten).
Also diejenigen die Freunde eigentlich nicht brauchen, haben sauviele davon. Dagegen so was wie ich - mit mehreren Abstoßungseigenschaften - hat nicht mal EINE Freundschaft. Ich finde das schon manchmal bedauernswert, will mich aber nicht immer deswegen beklagen - irgendwo finde ich zu klagen weil mich niemand mag, auch albern.
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Tja, so sind die Menschen nun mal. Menschen umgeben sich einfach gerne mit anderen Menschen, die in ihren Augen einen "Glanz" ausstrahlen. Das kann Schönheit sein, das kann Reichtum sein, das kann die Ausstrahlung sein oder was auch immer. Die Menschen erhoffen sich dadurch wohl (unbewusst), dass etwas von diesem Glanz auf sie abfällt.
Außerdem möchten Menschen nicht gerne an ihre eigenen Makel erinnert werden. Und das kann durch Menschen in ihrer Umgebung passieren, die selber einen Makel haben. Daher werden diese Leute gemieden. Beispielsweise können sich die wenigsten Menschen vorstellen, einen Penner als Freund zu haben, auch wenn dieser der netteste Mensch der Welt ist. Es erinnert sie zu sehr daran, dass auch sie nicht davor geschützt sind, einmal selber so zu "enden".
Natürlich bestätigen Ausnahmen immer die Regel, aber die meisten Menschen denken so, auch wenn es Ihnen vielleicht selber gar nicht so bewusst sind oder sie es in Umfragen immer verneinen würden so zu sein.
30.03.2021 um 18:11
Es hat nichts mit dir zu tun. Das geht allen Menschen so. Man denke nur an die Menschen, die zum Beispiel sozial abgestürzt sind. Die plötzlich kein Geld mehr für die fetten Partys hatten oder ihren Lottogewinn aufgebraucht hatten. Plötzlich sind alle ihre tollen Freunde von damals verschwunden.
Sobald es ernst wird oder problematisch oder jemand Hilfe benötigt, wenden sich viele Menschen ab. Sie wollen nicht helfen, sie wollen profitieren und nur die vermeintlich schönen Dinge vor ihren Augen haben. Dabei bräuchte gerade derjenige, der abgestürzt ist, am meisten die Hilfe.
30.03.2021 um 21:37
Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen. Hinzufügen kann ich aber trotzdem noch einen Punkt:
Du sprichst von Kleidung, die deinem Geschlecht entspricht, vom Handeln gemäß der Geschlechtsrollen und so weiter. Wieso sind dies alles Abstoßungseigenschaften?
Die Antwort ist relativ einfach. Menschen definieren sich und ihre Subgruppen oftmals über Kleidung und ihre Geschlechterrollen. Bei der Kleidung gibt es das von der Anzugträgerfraktion bis hin zu Punks. Man gehört zur Gruppe, wenn man die Kleidung der Gruppe trägt. Das ist wie eine Uniform. Ein Anzugträger wird sich wohl eher weniger mit einem Punk treffen. Aber auch der alternative Kleidungsstil eines Punks markiert eine Gruppenzugehörigkeit und sagt der Umgebung was hier zu finden ist. Das zieht automatisch andere Leute mit den gleichen Einstellungen an, und schon hat man Freunde mit gleichen Interessen (die aufgrund der Kleidung vorausgesetzt werden).
Wenn du dich nun natürlich außerhalb dieses Systems bewegst, ist es wenig verwunderlich, dass dieses Prinzip bei dir nicht funktioniert. Ähnlich ist es mit Geschlechterrollen. Freundschaften oder Partnerschaften ergeben sich auch unter anderem aufgrund der Geschlechtererwartungen. Der Mann, der eine Frau kennen lernt, erwartet, dass diese Frau eine potentielle Partnerin ist (erkennbar an ihrer Geschlechterrolle). Bei gleichgeschlechtlichen Heteros sind es wieder die gleichen Interessen, zum Beispiel gemeinsam auf die Jagd nach dem anderen Geschlecht zu gehen. Das funktioniert natürlich auch bei Menschen, die auf gleiches Geschlecht stehen. Aber immer beruht das Match auf Gleichheit in gewissen Punkten. Wenn du da wieder außerhalb des Systems unterwegs bist, wird es natürlich schwierig, Anknüpfungspunkte zu finden.
30.03.2021 um 23:18
Ich kann allen Vorrednern Recht geben. Mir fällt aber noch etwas dazu ein, das du später, wenn du gereift bist, auch selbst feststellen kannst.
Jene Freunde, die bestimmte Leute haben, weil sie schön, erfolgreich oder vermögend sind, sind gar keine Freunde, sondern nur Nutznießer. Sie machen nicht glücklich und die Schönen, Erfolgreichen und Betuchten sind gar nicht glücklicher als du. Sie machen sich nur was vor. Denn in ihrer Seele sind sie letztendlich ganz einsam und verloren. Menschen wie du, die anfangen die Wahrheit zu erkennen und die Illusion durchschauen, mit der sich die meisten Menschen ablenken, sind wahrhaft liebenswert, weil sie sich nicht verstellen. Wahre Freundschaft kennt keine "Abstoßungseigenschaften", denn mit dem Herzen kannst du in jedem Geschöpf die Schönheit sehen. Es braucht vielleicht noch ein wenig Zeit – du bist noch jung – aber irgendwann wirst du festgestellt haben, dass du etwas einmaliges im Universum bist und gar nicht so unattraktiv wie du immer dachtest. Dann kommen die Freunde ganz von selbst – aber es werden immer nur wenige sein. Denn wahre Freundschaft, die von Herzen kommt, ist rar und kostbar.
22.06.2021 um 00:30