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Ich wünschte ich könnte mich mit meinesgleichen austauschen

Frage von Divers | 14.06.2021 um 17:39

Hallo. Ich habe bislang niemand finden können, die mich unterstützen und mit denen ich dazu reden oder schreiben kann, was mir angetan wurde. Gern hätte ich mich mal mit meinesgleichen d. h. Personen denen ähnliches angetan wurde und wird ausgetauscht. Vielleicht haben die auch Tipps und Rat zu meinen Anliegen.

Ich weiß leider gar nicht wo und wie ich suchen soll. Auf sozialen Netzwerken bin ich nicht, Zeitung und Aushänge wären mir schon als Hartzerin zu teuer und zu missbrauchsanfällig. Schon seit meiner Kindheit wurde es mir schwer gemacht konstruktive Kontakte aufzubauen.

Auch in den Klapsen (2x Kinder-Jugend, 1x Erwachsene) konnte ich nie zu Patientinnen, die dort in ähnlicher Sitution waren, sicherlich auch durch ähnliche Ursachen dort reingesteckt worden sind, unterstützenden Kontakt aufbauen.

Weiter habe ich keine Kontakte die meine Grenzen und Rechte schützen. Irgendwie habe ich keine Grenzen und keine Menschenrechte. Weil ich eben zufällig mit weiblichen Geschkechtsmerkmalen geboren wurde; zufällig in eine Unterschichtssippe rein. In eine Kultur, die so was wie mich ausrotten will.

Hinzu kamen dann später die psychiatrischen Zwangsaufenthalte und Diagnosen. Und nun auch Hartz4.

Für die Mehrheit bin ich einfach hässlich, weiblich, geisteskrank und stinkend-faul. Ein hässliches, geisteskrankes, stinkendfaules Mädchen.

Dass ich Lookismus, Misogynie, Klassismus ausgesetzt bin interessiert niemand. Und auch nicht, dass ich aufgrund hormoneller Störungen oder genetischer eben mehr schwitze und schneller einen unangenehmeren Körpergeruch entwickel als >Normale<.

Vor wenigen Tagen hatte ich die Anhörung beim Richter wegen der "Betreuung" die von meiner Seite aus aufgehoben werden soll. Der Sack machte mir auch noch mal deutlich, dass der in mir nur Abschaum sieht (weil ich hätte nichts geleistet) als ich den darauf hinwies, dass der Fehler gemacht hat und ich überhaupt nichts falsches das zu all dem Mist führte. Es ist die Schuld der Allgemeinheit. Aber er meinte wenigstens, dass der den Mist aufhebt, nur hat der sich anschließend noch mit dem Betreuer unterhalten ohne mich. Ich befürchte nichts gutes. Vielleicht muss ich gegen das Urteil Widerspruch einlegen. Ich hoffe nicht. Ich hoffe der Sack schwappt nicht so aus - leider befürchte ich der wird mir einfach einen Einwilligungsvorbehalt abstempeln und dann muss ich vermutlich ins Heim oder in die Klapse ...

Schade ist bloß, dass ich nie mal jemand hatte der mich unterstützt. Ich bin immer nur eine Versagerin bzw. Opfer gewesen, die nur darauf hofft, ihr zuliebe einfach einzuschlafen und nie mehr aufzuwachen. Mir bleibt hier ganz unten nichts.

Ich frage mich manchmal, ob irgendjemand der nach mir existiert, meine Person so wahrnimmt - anhand von Dokumenten u. Ä. - wie ich zu Lebzeiten; Als ehrlich bemitleidenswert und als Opfer einer klassistischen und patriarchalen Allgemeinheit. Dass jemand irgendwie auf meine Person stößt, und fühlt / denkt, dass mir immer nur Unrecht angetan wurde, finde ich auch manchmal beruhigend. Ich  finde es gut, wenn sich an mich als dissidentisches Opfer einer unterdrückenden Allgemeinheit erinnert wird.

Ich war keine Kämpferin, dazu haben die mir keine Energie gelassen.

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Jeder Mensch ist nun mal in erster Linie für sich selbst verantwortlich wie auch schon das Sprichwort "Du bist deines eigenen Glückes Schmied" verrät.

Das mag ja alles sehr schlimm gewesen sein, aber solange du immer wieder nur der Gesellschaft und wem auch immer Schuld an deinem Zustand gibst wird sich rein gar nichts an deiner Situation verändern. Das kann ich dir versprechen. Wenn du immer nur die Schuld bei anderen suchst verlierst du dich selber nur aus den Augen. Du zelebrierst ja schon fast deiner Opferrolle.
16.06.2021 um 17:23

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Es ist aber wahr, ich habe einfach nichts und was soll ich daran ändern. Auf so einem Planeten bist du was, wenn du Geld hast, aber daran kommen, wird doch auch erschwert.

Es gibt viele Sprichwörter. Eins heißt, das Leben sei ein Spiel.

In Videospielen bin ich auch nicht gerade gut, aber dort ist der Siegerweg der Protagonisten vorbestimmt. Bei mir ist offenbar mein Loserweg vorbestimmt. Ich kann nicht ändern was mich umgibt.
05.07.2021 um 20:27

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Du lebst deine eigene selbsterfüllende Prophezeiung! Wenn du dir jeden Tag einredest dass du der Looser bist, bist du der Looser!

Wenn du das System hier nicht magst, dann wandere aus, geh in den Dschungel, schlag dich durch, keine Ahnung was, Hauptsache nicht mehr jammern!
06.07.2021 um 20:11

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