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Bin von Obdachlosigkeit bedroht und würde mich gern drauf einstellen?

Frage von Divers | 27.06.2021 um 13:17

Hallo.

Erst mal gibt es keine akute Gefahr, dass ich von jetzt auf nacher meine Wohnung verliere.


Aber ich bin beim Jobcenter gemeldet, bezieh Hartz4. Ich war jahrelang wohnungslos oder in "besonderen Wohnformen" durchgereicht und untergebracht, weil damals das Jugendamt noch zuständig war.

Und ich habe keine Verwandten die mich aufnehmen können.


Falls irgendetwas passiert, werde ich obdachlos.

Ich will deswegen wissen:


- was brauch ich dringend an Klamotten dafür? Welches Material eignet sich am Besten?

- wie viele Taschen sollte ich zu einem Rucksack mitnehmen und wie groß muss der Rucksack sein?

- wie viele Taschenlampen brauch ich und wo kann ich mir neue besorgen?

- nutzt mir ein Handy ohne Vertrag ohne Prepaid irgendetwas, wenn ich obdachlos bin? Und wo/wie kann ich alternativ anrufen, es gibt keine Telefonzellen mehr.

- reichen 1 Zelt und 2 Isomatten zum Übernachten für mehrere Jahre?

- wo kann ich mich tagsüber aufhalten? Und wo nachts?

- wie komme ich an Hygienezeug wegen Regel und wo kann ich mich waschen?

- wo kann ich meine Wertgegenstände lagern, bis ich wieder eine Wohnung habe?

- kann ich meine Bücher doch durch irgendetwas mitschleppen? Wird jedoch sehr schwer.

- und wo kann ich in der Stadt in der ich sein werde Hilfe bekommen, aus der obdachlosigkeit rauszukommen? Wo kann ich öffentliche Wohnungen finden?

Ich lebe aktuell in einer öffentlichen, bei privaten muss man gar nicht mit Hartz4 angelatscht kommen.

Also hat jemand Tipps oder Infostellen, die mir die Fragen beantworten. Klamotten und Bücher und ein Stuhl würde ich eben schon irgendwie wo aufbewahren wollen, für den Fall, wieder eine Wohnung zu haben, dass ich mich nicht auf den Boden setzen muss, nicht in vollgeschwitzten Klamotten sein muss und was zum Ablenken habe.

Das mit den Klamotten ist besonders wichtig, weil ich bekomme schon jetzt Infektionen an den Füßen und manchmal reagiert entweder die Haut auf den Schweiß oder Stoff oder auf das Waschpulver. Meine verschwitzte Haut wo das Tshirt oder die Hose drangklatschte, hat dann rote Pusteln. Als sei ich in ein Brenneselbeet gefallen oder ein Mückenschwarm hätte sich an mir satt gestochen.

Ich brauch auf jeden Fall mal paar Tipps, wo ich mir was zu essen und trinken holen soll, wenn ich obdachlos bin.

Und aktuell habe ich eigentlich nur ein Zelt, mir fehlen Regenjacke, Ersatzhosen, ein großer Rucksack, Taschenlampe und vllt. kaufe ich eine Gepäcktasche oder wie die heißen. Das was alte Leute hinter sich herziehen. Für die Bücher und Klamotten.

Ich werde mir noch 2 tragbare Kocher kaufen müssen, für warmes Essen oder um Wasser abzukochen?

Und meine zwei Töpfe die nehme ich auf jeden Fall mit.

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Das sind natürlich jetzt viele Fragen auf einmal, aber bei solch einem komplexen Thema ist das ja auch kein Wunder. Ich versuche mal die Fragen grob in Stichpunkten abzuarbeiten:

  • Klamotten und Material: Hier musst du das Wetter im Auge behalten. Winternächte können verdammt kalt werden, im Sommer kann es unangenehm warm werden. Gerade wenn man draußen schläft, kann man in einer kalten Winternacht leicht erfrieren. Vielleicht ist es da sogar besser irgendwo in den Süden zu gehen, wo das Klima angenehmer ist. Wenn wir bleiben willst, musst du dich für den Sommer und für den Winter einstellen. Nachts kannst du vielleicht mit einem Schlafsack arbeiten, tagsüber möglichst dicke Thermoklamotten, du bewegst dich ja kaum.
  • Taschen und Rucksäcke: Du musst bedenken, dass du die Sachen ständig mit dir mit schleppen musst. Umso mehr einzelne Taschen du hast, umso weniger hast du eine Hand frei und umso komplizierter wird es. Daher empfehle ich dir eher einen möglichst großen Koffer, in den du kompakt alles hinein packen kannst. Zusätzlich noch einen mittelgroßen Rucksack, als darf er nicht zu schwer werden.
  • Telefon: Handys kannst du inzwischen an vielen Stellen aufladen, es gibt ja selbst in der Stadt und in der Bahn inzwischen USB-Ports dafür. Telefonzellen gibt es allerdings auch noch einige, auch wenn sie weniger geworden sind. Man muss nur länger suchen. Ein Handy ohne Vertrag und Prepaid kannst du immerhin noch für Notrufe und in freiem W-LAN benutzen. Inzwischen gibt es da ja eine Menge Hotspots.
  • Taschenlampe: Würde ich die vom Handy nehmen, falls du eins hast. Ansonsten hast du wieder das Problem mit den Batterien und wie gesagt, es ist Gold wert, sich auf das nötigste zu beschränken und möglichst wenig dabei zu haben. Die Taschenlampe kannst du durch das Handy ersetzen. Ansonsten kann es natürlich auch nicht schaden, eine echte Taschenlampe dabei zu haben.
  • Zelt und Isomatten: Wie gesagt, im Winter wird es verdammt kalt. Mindestens noch einen möglichst dicken Schlafsack würde ich mitnehmen. Ansonsten wird es einfach zu kalt.
  • Aufenthaltsorte: Hier ist die Frage natürlich, ob du zum Beispiel betteln gehen möchtest. Falls ja, irgendwo in einer Stadt. Bahnhofsmission, Schlafstellen/Notschlafstellen für Obdachlose, möglichst trockene Plätzchen draußen für die Nacht, das hängt alles davon ab in welcher Stadt du dich auch fällst und was es dort für Möglichkeiten gibt oder ob du auch woanders hingehen würdest.
  • Hygiene: Möglichkeiten gibt es bei den Schlafstellen und der Bahnhofsmission, ansonsten gibt es zum Beispiel in manchen Bahnhöfen inzwischen auch Duschen oder du gehst mal in ein möglichst günstiges Schwimmbad.
  • Wertgegenstände: Die Frage ist natürlich wie viele du hast und wie viel du für die Lagerung ausgeben kannst. Es gibt ja genug Lagerboxen oder Schließfächer, hier kann ich schwer abschätzen, wie viel Budget du hast und was du dir leisten kannst.
  • Bücher: Sie es auf die Frage, wie viel Bücher das sind. Wenn du einen großen Rollkoffer hast kannst du natürlich einige Bücher reintun und das Gewicht gleicht sich durch das Rollen aus. Ansonsten auch einlagern.

Die Hilfe die du bekommen kannst, hängt natürlich sehr stark von der Stadt ab in der sich auf ist und was es dort für Angebote gibt. Daher kann ich schlecht allgemeine Ratschläge geben. Ich weiß nicht, ob du uns die Stadt verraten möchtest. Ansonsten wären typische Anlaufstellen die Stadt, Verbände wie die Caritas oder das DRK aber auch in der Bahnhofsmission oder in den Schlafstellen sollte man dir diesbezüglich helfen können.
28.06.2021 um 01:02

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Dann werde ich mir ein Rollkoffer und ein geeigneten Trekkingrucksack besorgen.

Mir fehlen leider immer noch zwei Isomatten, ein Schlafsack, Kocher, Regenjacke und warme Klamotten. Da kann ich mich nur wie eine Zwiebel einpacken. Oje wird ziemlich bitter wenn es mal soweit kommt, ich möchte mich persönlich aber mehr in Dorfnähe aufhalten und nicht wo viel los ist. Die Stadt in der ich im Moment lebe ist auch dörflich, anders als in Großstädten. Ich dachte ich lege mich in ein Schuppen mit Heu wenn ich so was finde. Bei die Tiere, aber einige werden leider von Hunden bewacht.

Was wären denn geeignete Orte in einem Dorf um sicher schlafen zu können draußen? Mehr eine ebene Wiese, da habe ich wenigstens alles schnell im Blick.
05.07.2021 um 19:37

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In einem Dorf finde ich es ehrlich gesagt grundsätzlich schwieriger etwas geeignetes zu finden.

Da ist man ja viel anonymer als in der Stadt, das fällt doch sofort auf, wenn du dich da irgendwo reinschleichst wo jeder jeden kennt.

Ansonsten könnte ich mir auf dem Dorf höchstens so etwas vorstellen wie irgendein verlassenes Haus wo keiner mehr wohnt, wo es dann keiner mitbekommt dass du da pennst.

Oder du spielst mit offenen Karten. Wenn du die romantische Vorstellung hast mit den Tieren zu schlafen, würde ich einfach mal einen Bauern fragen ob du etwas auf dem Hof mithelfen kannst und dafür dann in der Scheune pennen kannst. Dann brauchst du auch keine Angst zu haben dass man dich entdeckt oder mitten in der Nacht raus schmeißt oder dergleichen...
08.07.2021 um 03:14

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Es tut mir leid zu hören, dass du mit Obdachlosigkeit bedroht bist. Es ist wichtig, dass du in dieser schwierigen Situation Unterstützung erhältst. Hier sind einige Schritte, die du unternehmen kannst, um dich darauf vorzubereiten:

  • Suche nach Hilfsorganisationen: Informiere dich über lokale Hilfsorganisationen für Obdachlose in deiner Region. Diese Organisationen bieten oft Unterkünfte, Notunterkünfte, Mahlzeiten und Unterstützung bei der Jobsuche.
  • Informiere dich über staatliche Hilfsprogramme: Recherchiere nach staatlichen Unterstützungsprogrammen für Obdachlose. Dies kann finanzielle Unterstützung, Zugang zu medizinischer Versorgung und andere Ressourcen umfassen.
  • Kontakte knüpfen: Suche nach Einrichtungen in deiner Gemeinde, die Obdachlosen helfen. Nimm Kontakt zu ihnen auf und erkundige dich, welche Möglichkeiten es gibt, um Unterstützung zu erhalten.
  • Sozialdienste aufsuchen: Wende dich an die Sozialdienste in deinem Land oder deiner Stadt. Dies kann das Jobcenter oder das Sozialamt umfassen. Sie können dir Informationen und Unterstützung bei der Bewältigung deiner Situation geben.
  • Familie und Freunde informieren: Sprich mit deiner Familie und Freunden über deine Situation. Sie können möglicherweise kurzfristige Unterstützung wie eine vorübergehende Unterkunft oder finanzielle Hilfe anbieten.
  • Finanzen verwalten: Versuche, deine Ausgaben zu minimieren und ein Budget zu erstellen, um deine finanziellen Ressourcen effizient zu nutzen. Suche nach Möglichkeiten, Geld zu sparen, um Rücklagen zu schaffen.
  • Bleibe vorbereitet: Packe eine Notfalltasche mit wichtigen Dokumenten, Kleidung und persönlichen Gegenständen, die du mitnehmen kannst, falls du deine Unterkunft plötzlich verlierst.

Es ist wichtig, dass du nicht alleine durch diese Situation gehst. Suche nach Hilfe und Unterstützung, um deine Chancen zu verbessern, wieder auf die Beine zu kommen.
31.07.2023 um 03:51

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