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Unterschied zwischen Teich, Tümpel, Weiher und See

Info von Collin McNeil | Letztes Update am 15.04.2024 | Erstellt am 27.01.2017

Es gibt eine Reihe von unterschiedlichen Begriffen für stille Binnengewässer. In dieser Info möchte ich Definitionen für die verschiedenen Begriffe wie Teich, Tümpel, See oder Weiher geben und den Unterschied zwischen den einzelnen Gewässertypen herausarbeiten.

Stille Binnengewässer, die auch als "Stillgewässer", "Standgewässer", "Stehgewässer" oder "stehende Gewässer" bezeichnet werden, unterscheidet man zunächst aufgrund ihrer Größe und abhängig davon, ob das Gewässer im Laufe des Jahres austrocknet oder ganzjährig Wasser hält. Außerdem spielt es für die Unterscheidung eine Rolle, ob das Gewässer natürlichen Ursprungs ist oder künstlich angelegt wurde.

Natürliche Stillgewässer

Natürliche Stillgewässer sind ohne menschliches Zutun entstandene, nicht fließende Gewässer. Man unterscheidet dabei die folgenden verschiedenen Arten, die nachfolgend aufsteigend nach ihrer Größe und ihrer Wasserhalteeigenschaften sortiert sind:

  • Pfütze: Die Pfütze (oder auch Lake oder Lache) ist das kleinste natürliche stille Gewässer. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie recht schnell innerhalb weniger Tage austrocknet und entsprechend klein ist.
  • Tümpel: Auch der Tümpel ist ein natürliches Gewässer, das zwar regelmäßig austrocknet, aber das Wasser länger halten kann als die Pfütze. Meistens sind Tümpel recht flach und werden zum Beispiel durch Regenwasser gespeist, so dass der Tümpel zu gewissen Jahreszeiten (zum Beispiel im Spätsommer) kein Wasser hält.
  • Weiher: Ein Weiher ist ein kleines und nicht besonders tiefes natürliches stehendes Gewässer ohne Zu- und Abfluss, das ganzjährig Wasser hält. Oft wird der Unterschied zu einem See dadurch definiert, dass der Weiher nur so tief ist, dass auch an seine tiefste Stelle noch Tageslicht dringt, was beim See nicht der Fall ist.
  • See: Der See ist das größte natürliche stille Gewässer, das tiefer ist als der Weiher und ebenfalls das ganze Jahr über nicht austrocknet. Nach vielen Definitionen wird für einen See eine Mindesttiefe von 2 Metern angesetzt. Im Gegensatz zur Pfütze, zum Tümpel und zum Weiher ist ein See so tief, dass sich eine Temperaturschichtung ausbilden kann. Das heißt dass der See in verschiedenen Tiefen stark unterschiedliche Wassertemperaturen haben kann, während das Wasser flacher Gewässer überall die gleiche Temperatur hat, da es sich im Gegensatz zu tiefen Gewässern häufig umwälzt. Aus diesem Grund fasst man Pfütze, Tümpel und Weiher auch unter dem Begriff "Flachgewässer" zusammen.

Künstliche Stillgewässer

Desweiteren unterscheiden wir die folgenden künstlichen, also vom Menschen angelegten Gewässer:

  • Teich: Der Teich ist ein künstlich angelegtes stilles Gewässer, das meistens einen Zu- und Ablauf hat oder zumindest Möglichkeiten vorsieht den Wasserstand auf andere Weise künstlich zu regulieren. Typisch ist auch der klassische künstlich angelegte Gartenteich unter Zurhilfename von Teichfolie.
  • Baggersee: Baggerseen entstehen typischerweise durch bergbauliche Maßnahmen wie dem Ausbaggern von Sand, Kies, Lehm oder anderen Bodenschätzen im Tagebau. Überlässt man das entstandene Loch nach den Arbeiten der Natur, sammelt sich darin oft Wasser und es entsteht ein Baggersee.
  • Stausee: Der Stausee ist ein künstlich angelegter See, der durch die künstliche Aufstauung von Wasser entstanden ist. Falls ein Stausee so flach ist, dass sich keine Temperaturschichtung (wie beim natürlichen See) ausbilden kann, spricht man auch von Staubecken oder Stauteich.

Sonderformen

Über diese stillen Binnengewässer natürlicher oder künstlicher Entstehungsweise hinaus, gibt es noch die folgenden Begriffe für besondere Formen von Gewässern stiller Natur:

  • Altgewässer: Verliert ein Mäander (eine Flussschlinge) den Kontakt zum fließenden Wasser ihres Flusses, zum Beispiel weil sich der Flusslauf durch einen Durchbruch ändert, entsteht aus dem ehemaligen Fließgewässer ein Stillgewässer, das in seiner frühen Entstehungsphase zunächst Altarm genannt wird. Ist die Verbindung zum Hauptstrom irgendwann ganz gekappt, nennen wir den abgeschnürten Flussarm Altwasser.
  • Soll: Als Sölle oder Pfuhle bezeichnet man ursprünglich aus Gletschereis während der Eiszeit nach dem Rückzug des Gletschers entstandene Tümpel oder Weiher. Sölle können zum Beispiel dadurch entstanden sein, dass ein Gletscher Eisblöcke in den Boden gedrückt hat, die dann nach der Eiszeit als wassergefüllte Löcher (eiszeitliche Toteislöcher) zurückgeblieben sind (als Toteis wird Gletschereis bezeichnet, das nicht mehr mit dem aktiven Gletscher verbunden ist).
  • Kratersee: Füllt sich ein Vulkankrater, ein Maar (Mulde vulkanischen Ursprungs, die in eine nicht vulkanische Oberfläche eingesenkt ist) oder ein Einschlagkrater (zum Beispiel von einem Meteoriten) mit Wasser, sprechen wir von einem Kratersee.
  • Cenote: Cenoten sind wassergefüllte Höhlen mit Grundwasserzugang, deren Decke oft ganz oder teilweise eingestürzt ist.

Neben diesen unterschiedlichen Stillgewässern mit keiner oder nur einer sehr geringen Fließgeschwindigkeit des Wassers gibt es natürlich auch unter den Fließgewässern Unterschiede. In diesem Thema findet ihr mehr Informationen darüber. Meere und Ozeane werden darüber hinaus übrigens weder zu den Fließgewässern noch zu den Stillgewässern gezählt sondern bilden eine eigene Kategorie.

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