Sterben: Zu Hause oder in einer Sterbe-Einrichtung?

Zuerst einmal muss ich sagen, dass euch dein Opa die Entscheidung doch schon abgenommen hat und er für sich entschieden hat, was er für richtig hält und was er persönlich möchte. Vielleicht ist er auch nicht mehr in der Lage, das selber zu entscheiden oder einfach dort hinzugehen wo er möchte.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Ich versuche es einmal zu erklären:

• Palliative Versorgung zu Hause: Diese beinhaltet die Palliative Care. Hierbei geht es um ein ganzheitliches Konzept bei dem die Behandlung der Schmerzen und weiterer Symptome im Vordergrund stehen. Auch die psychologischen und sozialen Aspekte werden mit einbezogen. Dazu gibt es ein Palliativnetz in Deutschland. Palliativ bedeutet Mantel, das heißt, man legt den Sterbenden in einen Mantel aus Wärme, Schutz und Sicherheit.
• Hospize: Hier geht es um eine institutionelle Einrichtung - meist eine Station oder sogar ein ganzes Gebäude (Haus) in dem geschultes Personal arbeitet, um die Patienten ganzheitlich zu versorgen. Sie haben Ärzte an ihrer Seite die gezielt auf die Bedürfnisse eingehen können. Die Patienten werden so betreut wie sie es möchten und wenn sie Ruhe wünschen, haben sie ihre Zeit, die sie brauchen. In Hospizen wird eine Lebensverlängerung durch medizinische Überversorgung abgelehnt, jedoch keine „aktive“ Sterbehilfe angeboten. Der Mensch wird in alles Sterbephasen begleitet und hat Zeit für sich.

Bei deinem Opa scheint der Drang danach zu sein, ins Hospiz zu gehen, da Sterbende oft ihren Angehörigen nicht zur Last fallen wollen. Angehörige haben dort aber auch jederzeit die Möglichkeit, bei ihren Lieben zu sein und es gibt keine Zeitenregelung. So ist es auch kein Problem, über Nacht dort zu bleiben.

Dein Opa wird sich schon was dabei gedacht haben und du solltest deiner Mutter wirklich noch einmal ins Gewisse reden, da es sonst unter Umständen ein sehr langer und für alle Seiten schmerzhafter Sterbeprozess werden kann.
09.06.2016 um 11:26