Wieso man niemals eine E-Mail auf einem Mac schreiben sollte

Ich habe es versucht und es bitter bereut. Zwei ganze Stunden meiner Lebenszeit sind dabei sinnlos verpufft, ohne etwas geschafft zu haben. Dabei habe ich in diesen Stunden nicht geschlafen und auch nicht gefaulenzt! Nein, ich habe bloß versucht eine E-Mail auf einem Apple Mac zu schreiben! Aber lasst mich vorne beginnen.

Ich bin selber kein Apple User und hatte bisher immer nur davon gehört, dass auf einem Apple Gerät ja alles so einfach und intuitiv sein soll. Deswegen habe ich mir auch nichts dabei gedacht, als ich auf die Idee kam, für eine E-Mail nicht extra nachhause zu fahren und dort meinen Computer zu benutzen, sondern stattdessen den Mac einer Bekannten, bei der ich mich gerade aufhielt.

Voller Stolz vertraute sie mir ihr Gerät an, das nun bereits eingeschaltet vor mir stand. Dass ich zunächst gar nicht erst in das Internet kam, ist eine andere Geschichte. Wer, der halbwegs sicher im Internet unterwegs sein möchte, denkt auch beim Surfen durchs Netz an eine Safari! Schließlich weiß man bei einer Safari nie ganz genau, wo und wann man endet und so kam es ironischerweise dann auch bei mir.

Eigentlich bin ich die "Computerexpertin" von uns beiden, aber noch einmal musste mir meine Bekannte helfen. Sie startete mir die Safari und ich war wieder allein auf mich gestellt. Dass nun noch etwas schief gehen konnte, hätte ich nicht gedacht. Ich öffnete meinen Webmailer, loggte mich ein und begann eine wirklich lange E-Mail zu schreiben. In dieser E-Mail steckte wirklich viel Herzblut von mir und ich freute mich über einige wirklich gut gelungene Formulierungen!

Was nun nur noch fehlte, war der Betreff und die E-Mail-Adresse des Empfängers. Zum Betreff sollte es aber nicht mehr kommen, auch nicht zur Domain des Empfängers, denn die Eingabe des @-Zeichens hatte den lieben Mac offenbar schon überfordert. Ohne Nachfrage und in nie vorher da gewesener Geschwindigkeit schloss sich der komplette Safari Browser mit all seinen Tabs automatisch! Meine E-Mail war futsch, die gesamte Arbeit umsonst! Safari vorbei.

Voller Schrecken muss ich wohl geschrien haben, denn plötzlich stand meine Bekannte wieder hinter mir. Diese konnte mich darüber aufklären was passiert war: die unter Windows bekannte Tastenkombination ALT GR + Q, mit der man das @-Zeichen schreiben kann nennt sich unter Appleianern "Forced Quit" - sie schließt das Programm sofort und ohne Nachfrage!

Mein Fazit: Finger weg vom Mac, ich bleibe bei Windows! Bis jetzt hatten mich die Windows Dialoge "Wollen Sie das Programm wirklich schließen oder vorher speichern?" genervt, jetzt liebe ich sie! Wie kann man solch eine Funktion in ein Betriebssystem einbauen? Ich möchte nicht wissen, wie viele Stunden schon weltweit bei Verwendung dieser Tastenkombination grundlos drauf gegangen sind! Doppelt bestraft werden hier offensichtlich Computerkenner und Zehnfingersystemschreiber! Laien und Einfingerschreiber hätten schließlich zunächst die komplette Tastatur nach einer Taste abgesucht, denen wäre das nicht passiert! Man sieht, an wen sich Apple mit seinen Geräten wendet!

Danke fürs Lesen. Dieser Text hat mir etwas geholfen, über den Frust wegzukommen.