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Welche Unternehmen sind schon immer im DAX?

Info von Collin McNeil | Letztes Update am 08.04.2024 | Erstellt am 23.08.2017

Seit dem 1. Juli 1988 gibt es den deutschen Aktienindex DAX, der zunächst die 30 - und seit seiner Erweiterung im September 2021 - die 40 größten und umsatzstärksten Unternehmen, die an der Frankfurter Börse gelistet sind, enthält. Damit ist der DAX der bedeutendste deutsche Aktienindex und sowohl national als auch international als deutscher Leitindex anerkannt.

Regelmäßig wird die Zusammensetzung des Indexes an den Markt angepasst, nicht mehr existierende oder an Bedeutung verloren Unternehmen werden durch neue Werte ausgetauscht.

Es gibt jedoch neun Werte, die sich seit Einführung des DAX bis heute ununterbrochen im DAX halten konnten. Diese Unternehmen sind in alphabetischer Reihenfolge:

  • Allianz
  • BASF
  • Bayer
  • BMW
  • Deutsche Bank
  • Henkel
  • RWE
  • Siemens
  • Volkswagen

Damit konnte sich gut ein Drittel der ursprünglichen DAX-Unternehmen inzwischen über 34 Jahre im DAX behaupten.

Durch Nachfolgeunternehmen noch immer im DAX

Vier weitere Unternehmen, die bereits 1988 im DAX vertreten waren, sind bis heute ununterbrochen durch Nachfolgeunternehmen, Abspaltungen oder Fusionen im DAX gelistet. Diese Aktiengesellschaften sind:

  • Covestro (abgespalten von Bayer)
  • Daimler-Benz (heute Mercedes-Benz + Daimler Truck)
  • VEBA und VIAG (heute fusioniert zu E.ON)

Covestro wurde im Jahr 2015 von Bayer abgespalten und war vorher als Bayer MaterialScience Teil des Bayer-Konzerns. Heute sind sowohl Bayer als auch Covestro im DAX gelistet.

Ähnlich sieht es mit Daimler-Benz aus. Die 1988 in der ersten DAX-Zusammensetzung gelistete Daimler-Benz AG fusionierte 1998 zunächst mit der Chrysler Corporation zur DaimlerChrysler AG. 2007 trennten sich die beiden Unternehmen wieder und Daimler firmierte unter dem neuen Namen Daimler AG weiter. 2021 wurde die Nutzfahrzeugsparte der Daimler AG in die neue Daimler Truck Holding AG abgespalten und 2022 benannte sich die verbliebene Daimler AG in Mercedes-Benz Group AG um. Die Daimler Truck Holding AG sowie die Mercedes-Benz Group AG bestehen bis heute und sind beide im aktuellen DAX gelistet.

Anders herum lief es bei E.ON. E.ON ist im Juni 2000 aus einer Fusion der beiden Konzerne VEBA und VIAG entstanden, die beide ihrerseits zu den ersten Unternehmen im DAX gehörten.

Nicht durchgehend im DAX gelistet

Die folgenden beiden Unternehmen gehörten zwar zu den Gründungsmitgliedern des DAX und sind auch im aktuellen DAX gelistet, waren aber nicht durchgehend von 1988 bis heute ohne Unterbrechung im DAX gelistet:

  • Commerzbank (von 2018 bis 2023 nicht im DAX)
  • Continental (von 1996 bis 2003 und von 2008 bis 2012 nicht im DAX)

Die Commerzbank gehörte zu den Gründungsmitgliedern des DAX und konnte sich anschließend 30 Jahre lang im DAX behaupten. 2018 flog sie aus dem DAX und wurde ausgerechnet durch Wirecard ersetzt. Nach nur 5 Jahren schaffte die Commerzbank 2023 allerdings den Wiedereinstieg und ersetzte Linde. Linde gehört auch zu den Gründungsmitgliedern des DAX und war bis zu diesem Zeitpunkt von 1988 bis 2023 für 35 Jahre ununterbrochen im DAX gelistet.

Abwechslungsreicher lief es bei Continental: Continental gehörte auch zu den Gründungsmitgliedern des DAX, ist seitdem allerdings gleich zweimal zwischenzeitlich in den MDAX abgestiegen.

Nicht mehr im DAX gelistet

Die folgenden 15 Unternehmen gehörten zu den ersten 30 Werten, die im DAX gelistet wurden, sind aber inzwischen nicht mehr im DAX vertreten:

  • Bayerische Hypotheken- und Wechselbank (1998 aufgelöst)
  • Degussa (heute Evonik Industries)
  • Deutsche Babcock (insolvent)
  • Deutsche Lufthansa (2020 nach 32 Jahren im DAX ersetzt durch Deutsche Wohnen als Folge der Corona-Pandemie)
  • Dresdner Bank (heute fusioniert mit Commerzbank)
  • Feldmühle Nobel (1991 aufgelöst)
  • Hoechst (bis 1999 im DAX)
  • Karstadt (erst Arcandor (insolvent), zwischenzeitlich KarstadtQuelle, jetzt Galeria Karstadt Kaufhof GmbH)
  • Kaufhof (erst Kaufhof-Holding, zwischenzeitlich Fusion mit der Metro Cash & Carry AG, dann Kaufhof Warenhaus AG, danach Galeria Kaufhof GmbH, jetzt Galeria Karstadt Kaufhof GmbH)
  • MAN (jetzt CDAX)
  • Mannesmann (2001 aufgelöst)
  • Nixdorf Computer (1990 aufgelöst)
  • Linde (Rückzug von der Frankfurter Börse 2023)
  • Schering (2006 aufgelöst, von Bayer übernommen)
  • Thyssen (heute ThyssenKrupp, 2019 ersetzt durch MTU Aero Engines)

Die Gründe für den DAX-Austritt dieser Unternehmen sind vielfältig. Einige Unternehmen wurden von anderen übernommen, andere fielen in die Insolvenz, wurden aufgelöst, haben sich von der Frankfurter Börse verabschiedet oder sind zwischenzeitlich oder dauerhaft in einen anderen tieferen Aktienindex wie beispielsweise in den MDAX oder in den SDAX abgestiegen.

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