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Warum hat der Mond keinen blauen Himmel?

Info von For Nature | 28.10.2013 um 17:37

Ich habe kürzlich die Frage beantwortet, wieso der Himmel auf der Erde blau ist. Wer schon einmal Bilder vom Mond gesehen hat weiß, dass der Himmel über dem Mond nicht blau ist. Stattdessen sieht man direkt in das weite tiefschwarze Weltall hinein. Aber woran liegt das?

Unterschied zwischen Erde und Mond

Auf der Erde entsteht der blaue Farbton durch das gebrochene Licht an den kleinen Teilchen in der Atmosphäre. Auf dem Mond fehlt genau diese Atmosphäre. Deswegen kann sich das Licht nicht so wie auf der Erde berechnen, der Himmel bleibt schwarz.

Hätte die Erde keine Atmosphäre, gäbe es auch auf der Erde keinen blauen Himmel.

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Der Mond als Himmelskörper ist zu klein, als Gase wie Kohlendioxid- oder Sauerstoff zu halten. Die Erde, der Mars und die Venus haben als einzige Gesteinsplaneten im inneren Kreis des Sonnensystems eine deutliche Atmosphäre. Gehalten wird sie zwar von der Schwerkraft, der Anziehungskraft. die uns zum Kern des Planeten zieht, aber nur und allein das Magnetfeld eines Himmelskörpers sorgt dafür, dass speziell die inneren Planeten ihre Gase behalten, da der Sonnenwind, der von der Sonne produzierte Teilchenstrom sie sonst einfach abtragen würde. Das Magnetfeld, durch einen drehenden Dynamo, reicht weit hinaus in das All um den Planeten, und lenkt den Sonnenwinde teils an den Polen ab (dies zeigt sich in geladenen Teilchen, dem Leuchten der aurora borealis, dem Nordlicht). Würden die Teilchen uns treffen, wären wir tot. Dem flüssigen Erdkern verdanken wir den Erhalt der Atmosphärengase, und dem Dynamo verdanken wir den Kompass, den magnetischen Pfadfinderzeiger. Viele Lebewesen wären orientierungslos ohne Magnetfeld-Dynamo, Schildkröten, Fische, Vögel.

Der Mond hat keinen geologisch aktiven Kern, also keine direkte Atmosphäre (es gibt Spuren, wie auf Merkur), der Marskern hingegen ist durch zwei große Einschläge in der Frühgeschichte der Planetenentstehung zum Erliegen gekommen. Der Dynamo, das Magnetfeld zusammengebrochen. Der Sonnenwind trägt noch heute seine Kohlendioxidatmosphäre ab. Der Himmel ist dort (Tagseite) weißgrau, der Druck dünn. Ansonsten sieht der Boden dort karg aus wie eine Geröllwüste oder Schutthalde bei schlechtem Wetter auf der Erde. Temperatur am Äquaor so 20 Grad plus, an den Polen bis -110 Grad, ist ja nicht so weit von uns... Nur ein neues Magnetfeld für den Mars, leider nicht mehr durch Kern möglich, also künstlich, könnte die Atmosphäre des Mars wieder selbst heilen lassen, wie es die NASA plant (mehrere Menschengenerationen dauert die Zunahme der Dichte dann um 60 Prozent). Durch diese Dichte-Zunahme würden die Gewässer wieder flüssig, es wird dort wärmer, weil eine dünne Atmosphäre Wasser leicht verdampfen lässt. Jupiter, Saturn haben auch enorme Magnetfelder, aber bestehen nur aus Gasen, leichteren (Helium, Wasserstoff). Der Saturn-Mond Titan hat zwar als einziger Mond eine Stickstoffmethanatmosphäre ohne Magnetfeld, aber aufgrund der Ferne richtet der Sonnenwind wohl nicht viel Schaden an, und der Gas-Methan-Anteil kann verbleiben. Mit anderen Worten: Die Kraft zum Abtragen ist schwächer (denke ich), die Gase sind leichter, bei Jupiter Wasserstoff, Helium, und teils Ammoniak, Relikte aus den Restgasen der Planetenbildung, die sich um einen Gesteinskern sammelten und diesen nun zerdrücken. Der Metall-Gesteins-(?)Kern Jupiters ist nur erdgroß. Die Dichte nimmt zu, Wasserstoff wird flüssig, dann metallisch (wichtige Nachbildung für das Labor - dann wären schwebende Autos auf der Erde möglich wie von Geisterhand). Wie das Hover-Board (schwebendes Skateboard) von "Zurück in die Zukunft"

  • Erdhimmel: Der Erdhimmel ist blau (auf der Tagseite drückt der Sonnenwind das Magnetfeld platt), Nachtseite (schwarz, etwas bläulich).
  • Marshimmel: weißgrau, etwas orangen ab und an, auch durch Staub. nachts schwarz.
  • Mond Titan (Saturn, Huygens Foto): Gelber Himmel, gelber dichter Nebel-Dunst, dichte Stickstoff-Grubengasatmosphäre (eiskalt, - 220 Grad, so dicht, als könne man dort schwimmen, flüssige Methanseen), darunter wohl Wasser(eis).

Direkt eindringende Sonden in die großen Gasplaneten wie Jupiter zeigten sofort Schwärze, zu dichte Atmosphären, sofortige Absorption des Lichtes. Vergiss die Illustrationen auf Künstlerseiten. Pluto zeigt bei New Horizons leichte weiße (nebel-)Gase im Hintegrund, aber kaum merklich. Venushimmel ist rötlich, orange, weil heiß - +460 Grad Backofen, dicht (Treibhauseffekt) - 90facher Atmophärendruck, wie in der Tiefsee, Blei schmilzt. Es gibt noch Exoplaneten, inzwischen seit dem Jahr 1995 ca. 2200 Planeten aller Art gefunden (unter anderem Kepler-Weltraumteleskop, Nachfolger wird TESS sein). Was die so an Gasen haben, wird uns das 2018 hoffentlich erfolgreich startende James Webb Weltraumtelescop (seit Ende der 90iger gebaut), offenbaren. Es ist mit fast 20 Milliarden Dollar das teuerste Astronomieprojekt überhaupt a- ller Zeiten, der Nachfolger vom Hubble Space Telescope soll alle Planeten-Gase der Nachbarexoplaneten im freien All in 2 Millionen km Entfernung zur Erde Atmosphärenflimmer und störungsfrei deuten können, Reparaturen, wenn es gestartet ist, sind nachträglich nicht mehr so möglich, weil dann weit weg. So wird Jahrzehntelang alles überprüft. Kleinstarbeit, vor allem am Sonnen-Segel. ein Rückschlag wird uns Jahrzehnten zurückwerfen. Mit James Webb würden wir vl. wissen, ob in den gasen "Biomarker" zu finden sind, sprich: Dass es Leben außerhalb der Erde gibt!
04.05.2017 um 20:50

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