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Bundestagswahl: Kanzlerkandidaten seit 1949

Info von Collin McNeil | Letztes Update am 01.02.2023 | Erstellt am 13.09.2017

Die folgende Tabelle zeigt alle Kanzlerkandidaten der CDU/CSU und der SPD seit den ersten Wahlen zum Deutschen Bundestag im Jahre 1949.

Neben den jeweiligen Kandidaten der CDU/CSU und der SPD in der zweiten und dritten Spalte der Tabelle, ist in der vierten und letzten Spalte derjenige Kandidat aufgeführt, der das Rennen gemacht hat und in dem jeweiligen Jahr zum Bundeskanzler gewählt wurde.

WahlKandidat CDU/CSUKandidat SPDBundeskanzler
1949Konrad AdenauerKurt SchumacherKonrad Adenauer (CDU)
1953Konrad AdenauerErich OllenhauerKonrad Adenauer (CDU)
1957Konrad AdenauerErich OllenhauerKonrad Adenauer (CDU)
1961Konrad AdenauerWilly BrandtKonrad Adenauer (CDU)
1965Ludwig ErhardWilly BrandtLudwig Erhard (CDU)
1969Kurt Georg KiesingerWilly BrandtWilly Brandt (SPD)
1972Rainer BarzelWilly BrandtWilly Brandt (SPD)
1976Helmut KohlHelmut SchmidtHelmut Schmidt (SPD)
1980Franz Josef StraußHelmut SchmidtHelmut Schmidt (SPD)
1983Helmut KohlHans-Jochen VogelHelmut Kohl (CDU)
1987Helmut KohlJohannes RauHelmut Kohl (CDU)
1990Helmut KohlOskar LafontaineHelmut Kohl (CDU)
1994Helmut KohlRudolf ScharpingHelmut Kohl (CDU)
1998Helmut KohlGerhard SchröderGerhard Schröder (SPD)
2002Edmund StoiberGerhard SchröderGerhard Schröder (SPD)
2005Angela MerkelGerhard SchröderAngela Merkel (CDU)
2009Angela MerkelFrank-Walter SteinmeierAngela Merkel (CDU)
2013Angela MerkelPeer SteinbrückAngela Merkel (CDU)
2017Angela MerkelMartin SchulzAngela Merkel (CDU)
2021Armin LaschetOlaf ScholzOlaf Scholz (SPD)

Auffallend ist, dass sowohl die meisten Kandidaten mehrfach angetreten sind als auch die meisten der gewählten Bundeskanzler nicht nur eine sondern gleich mehrere Amtszeiten hintereinander hatten. Lediglich Ludwig Erhard von der CDU und der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD hatten (bisher) nur eine Amtszeit.

Bundeskanzler mit den meisten Amtszeiten

Da verwundert es nicht, dass sich gleich drei Bundeskanzler über vier Amtszeiten gegen ihre Gegenkandidaten behaupten konnten und auf diese Weise 16 Jahre lang im Amt blieben.

Dazu gehörte gleich der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer (CDU), der das Amt des Bundeskanzlers von 1949 bis 1965 bekleidete. Ein weiteres Mal passierte dies von 1983 bis 1998 unter Helmut Kohl (CDU) und zuletzt mit Angela Merkel von 2005 bis 2021, die ebenfalls der CDU angehörte. Die Deutschen scheinen also einen gewissen Hang dazu zu haben, das zu wählen, was sie kennen.

Bundeskanzler mit den meisten Kanzlerkandidaturen

Wenn es auch bisher keinen eindeutigen Rekordhalter für die meisten Amtszeiten als Bundeskanzler in der Bundesrepublik Deutschland gibt, sieht es in punkto Kanzlerkandidaturen anders aus. Hier ist Helmut Kohl alleiniger Rekordhalter, der gleich sechsmal in den Jahren zwischen 1975 und 1998 für die CDU kandidierte. Auf dem zweiten Platz stehen Angela Merkel (CDU), Willy Brandt (SPD) und Konrad Adenauer (CDU), die jeweils viermal für ihre Partei antraten.

Kanzlerkandidaten mit den meisten Wahlniederlagen

Interessant bei der Kanzlerkandidatur von Helmut Kohl war, dass Helmut Kohl erst 1983 zum Kanzler gewählt wurde und bei seiner ersten Kanzlerkandidatur 1976 gegen Helmut Schmidt von der SPD verloren hat. Trotzdem hat man Helmut Kohl 1983 nochmals gegen Hans-Jochen Vogel antreten lassen und Kohl konnte die Wahl zum Bundeskanzler im zweiten Anlauf gewinnen.

Dies ist insoweit bemerkenswert, da so gut wie alle anderen Kandidaten nach ihrer ersten verlorenen Wahl typischerweise nicht mehr ein weiteres Mal aufgestellt wurden und schon gar nicht mit einigen Jahren Pause.

Lediglich Willy Brandt (SPD) machte hier eine Ausnahme. Bevor Willy Brandt 1969 zum Bundeskanzler gewählt wurde, trat Willy Brandt bereits 1961 und 1965 zweimal als Kandidat zur Wahl an ohne gewählt zu werden. 1961 verlor Willy Brandt gegen Konrad Adenauer (CDU) und 1965 gegen Ludwig Erhard (CDU).

Damit sind Helmut Kohl (CDU) und Willy Brandt (SPD) mit je zwei Niederlagen die Kanzlerkandidaten mit den meisten Wahlniederlagen, die trotzdem auch mindestens einmal zum Kanzler gewählt wurden. Ansonsten trat nur Erich Ollenhauer (SPD) auch zweimal an (1953 und 1957), jedoch ohne jemals gewählt zu werden. Alle anderen Kanzlerkandidaten traten nach ihrem ersten Fehlversuch nicht ein weiteres Mal an.

Kanzlerkandidaten mit den meisten Wahlsiegen

Angela Merkel (CDU) sowie Konrad Adenauer (CDU) sind insgesamt viermal als Kanzlerkandidaten angetreten und konnten jedes Mal gewinnen und Bundeskanzler werden. Damit sind diese beiden ehemaligen Bundeskanzler die Rekordhalter mit 100 Prozent verwirklichten Kandidaturen.

Dahinter folgt Helmut Schmidt (SPD), der ebenfalls jedes Mal, wenn er angetreten ist, gewonnen hat. Jedoch nur zweimal. Auch Ludwig Erhard (CDU) und Olaf Scholz (SPD) wurden jedes Mal gewählt, wenn sie aufgestellt waren. Die beiden sind aber auch (bisher) nur ein einziges Mal angetreten.

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