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Review Tangle Teezer, Haarbürste

Review von Fishing for Beauty | 08.05.2012 um 16:10

Spätstens seit dem "exklusiven" Verkauf durch einen einschlägigen Drogeriemagnaten, ist er in aller Munde; der Tangle Teezer.

Fakt ist, dass der "Haarentwirrer" seit Jahren bei unseren englischsprachigen Nachbarn verkauft wird. Der Hype in deutschen Foren ist damit de facto als Nachzügler in der internationalen Vermarktung dieser von einem britischen Haarkoloristen (aha so nennt man das also heute) kreierten Bürste zu sehen.

Aber genug der Vorinformationen. Neugierig, ob die viele Lobhudelei über den Tangle Teezer gerechtfertigt ist, habe ich mir einen bestellt. Wer dabei nicht über z. B. Amazon gehen möchte, kann das Produkt auch über die direkte Website (tangleteezer.de) bestellen. Ein Preisvergleich lohnt sich aber definitiv!

Knapp 13 Euro ärmer hielt ich bald darauf einen kleinen durchsichtigen Karton in den Händen. In diesem befand sich die von mir ausgesuchte "Salon Elite" Version, die, dank ergonomischer Form friseurtaugliche Ergebnisse erzielen soll. Tatsächlich war ich mehr als skeptisch. Der Tangle Teezer erinnert stark an einen Pferdestriegel aus Plastik, selbst die Borsten bestehen daraus.

Zähneknirschend beschloss ich mich nicht von der Optik beeinflussen zu lassen. Der Praxistest würde zeigen, ob der Striegel sein Geld wert gewesen war. Immerhin soll er ja müheloses Entknoten der Haare gewährleisten und das mit weniger Haarbruch und auf lange Sicht minimierter Splissanfälligkeit.

Nun zu ein paar Hintergrundinformationen mein Haar betreffend. Löwenmähne wäre, denke ich, eine nette Umschreibung meiner über alles geliebten Matte. Ok, ok andere nennen das vielleicht auch Pferdehaar oder Stroh. Ich habe also relativ dickes, trockenes und schnell splissiges Haar. Bei reiner Lufttrocknung ergeben sich mehr oder weniger Locken, die den Ansatz allerdings nie erreichen. Um nicht permanent wie ein Mop rumlaufen zu müssen, ist eine Bändigung daher mehr als induziert. Dementsprechend traktiere ich mein Haar mit dem Fön bzw. Glätteisen und freue mich jedes Mal, wenn ich nach 30 Minuten eben ein glattes Ergebnis sehen kann. (Der Sleek-Look hält natürlich nur solange, bis der nächste Regenschauer kommt. Grrr) Knoten habe ich leider viele und Bürsten ist auch nicht immer so das spaßigste, trotz Spülung, Kur etc.

Mit diesem Wissen um mein Stroh, ich meine natürlich Haar, jetzt zu meiner Testung. Als erstes habe ich also mal meine Mähne gewaschen und auf die Spülung verzichtet. Auch vor der Prozedur habe ich auf ein Durchkämmen wohlweislich verzichtet. Nachdem ich also das Nasserlebnis des Jahres mit knotigem Gezerre bei der Verteilung des Shampoos, das im besten Fall noch als Hardcore-Massage durchgehen kann, überleben durfte, nahm ich den Tangle Teezer zur Hand. Mit bangem Gefühl und Angstschweiß auf der Stirn begann ich nun mit dem Bürsten. Ein wirklich grauenhaft klingendes Geräusch, das ich nicht einmal mit Lautmalerei umschreiben kann, ließ mich stocken. Es klang in etwa so, als müsste jede Strähne einzeln abbrechen.

Doch was soll ich sagen... Das Gegenteil war der Fall. Ohne tränenerregendes Ziepen kam ich Stück für Stück durch das Haar. In wenigen Minuten war ich komplett fertig. Was mich neben der Schmerzfreiheit ebenfalls sehr überraschte, war die Tatsache, dass ich mir mit dem Tangle Teezer keine Büschel ausgerissen hatte. Ich habe die Haare sogar an einer Hand abzählen können. Soweit so gut. Meine Matte ließ ich an diesem Abend lufttrocknen, sodass ich "Locken" bekam. Ich wollte damit testen, ob der Pferdestriegel in irgendeiner Art und Weise Einfluss auf die Kringelbildung des Haares nimmt. Dies ist nicht der Fall. Wer also etwas in der Art gelesen haben sollte, sei beruhigt.

Einen Tag später, wollte ich die Bürste dann im trockenen Haar testen. Also ging es wieder ab unter Dusche. Anschließend schnappte ich mir Tangle Teezer, Rundbürste und Fön. Das Entwirren klappte dabei, jetzt ja schon erfahrungsgemäß, ohne Probleme. Als ich allerdings um das Haar zu glätten Tangle Teezer und Fön im Einsatz hatte, begann sich in meinem Bad bald ein verbrannter Geruch festzusetzen. Gott sei dank verfüge ich über ein gutes Näschen, sodass ein Schmelzen des Striegels verhindert werden konnte. Um die Längen meiner Mähne zu glätten griff ich also letztlich lieber auf die Rundbürste zurück, entknotet war das Haar ja bereits.  

30 Minuten später, trockenes, natürlich immer noch sprödes, dafür aber glattes Haar besitzend, beschloss ich einen ausgiebigen Spaziergang zu machen. Da es draußen wunderbar windig war, drängte es sich regelrecht auf. Nach ca. 1 Stunde kam ich also mit völlig zerzausten Haaren zurück und war gespannt. Gerade die unterste Schicht, die die immer am schnellsten Spliss bildet, weil sie permanent an den Klamotten reibt, war natürlich am knotigsten. Wieder war ich skeptisch den Tangle Teezer betreffend. Konnte das folgende wirklich schmerzfrei ablaufen?

Trommelwirbel, Trommelwirbel, Trommelwirbel... Die Antwort darauf ist ein klares JEIN. Enttäuscht? Ich erkläre das mal genauer. Haarbruch oder ein Reißen beim Kämmen gab es zwar nicht, aber ganz ohne ein kleines Ziepen hier und da lief die Prozedur nicht ab. Als wirklich schmerzhaft ist das zwar nicht zu bezeichnen, es gibt dennoch Knoten, die schon ein wenig naja aufwendig in der Beseitigung sind. Dennoch, der Tangle Teezer hält prinzipiell was er verspricht.    

Meine Güte, ich habe mir ja wirklich einen Wolf geschrieben, wenn ich mir das so ansehe. In Ordnung, für die, die es bis an diese Stelle durchgehalten haben, jetzt kommt das Fazit. Für alle anderen, ja ja ich schreibe nun eine kurze Zusammenfassung, ihr müsst nicht mehr als das lesen.

Fazit:

Mit dem Tangle Teezer legt ihr euch eine solide Bürste (Striegel) zu, die tatsächlich extrem schmerzhaftes Entknoten eurer Haare der Vergangenheit angehören lässt. Dabei wird die natürliche Struktur der Mähne nicht beeinflusst, wer also lockiges Haar hat, der behält es usw. Für das Styling mit dem Fön ist der Tangle Teezer nicht unbedingt geeignet, es bieten sich dafür z. B. Rundbürsten an. Inwiefern Splissanfälligkeit zurückgeht kann an dieser Stelle nicht eindeutig gesagt werden. Die Langzeiterfahrung wird es zeigen.

Prädikat: Empfehlenswert 

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